Pop-up Radwege werden zu Pop-off Lanes und müssen genauso schnell wieder verschwinden wie sie gekommen sind.

Der erbitterte Kampf um die städtischen Verkehrswege hat gerade erst begonnen und sollte die ersehnte Verkehrswende einleiten. Nun hat das Berliner Verwaltungsgericht entschieden.

BildIn Städten und Ballungsräumen wächst die Konkurrenz um den Verkehrsraum. Zwischen Radfahrern, Fußgängern, E-Scootern und Autofahrern sind Querelen an der Tagesordnung. Nun hat das Berliner Verwaltungsgericht – für einige überraschend – entschieden, daß Pop-up Radwege nicht rechtskonform seien und zu entfernen sind.

Gewinner oder Verlierer? Die Verlierer der Corona Krise stehen bereits fest. Der öffentliche Personen-Nahverkehr und die Bahnen. Mit roten und tiefroten Zahlen werden Sie das Jahr 2020 abschließen und eine schnelle Erholung ist noch nicht in Sicht. Das belastet die Finanzabteilungen der Städte und Gemeinden als auch den Bund und somit die Steuerzahler, die letztlich für die Verluste der Bahn einzustehen haben. Die öffentlichen und privaten Verkehrsunternehmen rechnen bis Jahresende 2020 mit Verlusten von fünf bis sieben Milliarden Euro. „Das Virus hat unseren erfolgreichen Wachstumskurs jäh ausgebremst und die Deutsche Bahn in die schlimmste finanzielle Krise seit ihrem Bestehen gestürzt“, sagte hingegen Bahn-Chef Richard Lutz zum Halbjahresbericht. Die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr 2020 den größten Verlust ihrer Geschichte eingefahren. Der Verlust nach Steuern betrage 3,7 Milliarden Euro teilte die Bahn mit. Wie gesagt im Halbjahr!

Die Radfahrer sind derzeit nicht nur verunsichert durch die schlecht geplanten und verworrenen Pop-up Lanes, sondern auch durch den unerwarteten Ausfall des Berliner Gerichtsentscheids, der noch nicht rechtskräftig ist. Der Schlusspfiff steht also noch aus und der Kampf ist noch nicht entschieden.

Den Slogan „Freie Fahrt für freie Bürger“ haben sich die Radfahrer gekonnt zunutze gemacht, denn ursprünglich galt er für die Masse der Autofahrer, die nun in den Bremsen steht und deren Verkehr in den Städten zum Erliegen kommen soll. Ausgesperrt werden sollen Sie von den Innenstädten, die Autos mitsamt ihren Fahrern und schon befürchten die ohnehin leidenden und entblößten Einzelhändler weitere Umsatzeinbussen durch das zu erwartetende Fernbleiben der kaufkräftigen Autofahrer-Kundschaft und dem Ausbluten der Innenstädte. Die Autofahrer hingegen fühlen sich durch mangelnde Parkmöglichkeiten, unübersichtliche Verkehrsführung und dem Trend zum Fahrrad und den Ansagen zum Ausschluss aus den Innenstädten schlichtweg ausgebremst.

Ob es sich bei dem seit Corona stark angestiegenen Radverkehr in den Innenstädten nur um ein coronabedingtes Sommermärchen handelt wird sich zeigen. Denn die ungemütlichen windigen und feuchten Herbsttage kündigen sich bald an und der kalte Winter mit seinen kurzen Tagen und frühen Nächten wird meteorologisch bedingt darauf kaltblütig zuschlagen.

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